P a r k g e s t a l t u n g . - W a s s e r k ü n s t e - H. C. J u s s o w
Überformung? Romantik trifft Barock? Gartenarchitekt Heinrich Christow Jussow findet geniale Lösungen, die nicht nur für Spaziergänger den Reiz des Bergparks ausmachen.
1. Das Projekt beginnt mit der Suche nach einem Konzept für den Schlossbau
Landgraf Wilhelm IX., ab 1803 Kurfürst Wilhelm I., beauftragt Heinrich Christow Jussow 1790 mit der abschließenden Planung der Schloss-Anlage und mit der Umgestaltung des Bergparks in einen Landschaftsgarten. Jussow arbeitet mit Simon Louis du Ry zusammen, der als Chef-Architekt den Bau des Weißensteinflügels geplant hat. Dieser ist 1790 fertiggestellt. Da befindet sich der Kirchflügel gegenüber noch im Bau. Zeitgleich legt Jussow Entwürfe für einen Mitteltrakt vor. Sechs Jahre, 1792 bis 1798 dauert es, dieses Corps de Logis fertig zu stellen. 1799 ernennt der Landgraf H. C. Jussow zum Oberhofbaumeister.
Es entsteht eine klassizistische Dreiflügel-Anlage. Die Planung dafür verknüpft Jussow mit der Grundidee, vor dem Schloss und ausgerichtet auf Herkules und Kaskaden einen Landschaftsgarten im englischen Stil entstehen zu lassen. Wie kann diese Verbindung von bestehenden barocken Wasserspielen und zu entwickelnden romantischen Fixpunkten gelingen? Wie gezeigt werden soll entsteht etwas Beeindruckendes, das den Titel Gesamtkunstwerk Bergpark Wilhelmshöhe verdient.
Was meint „Gesamtkunstwerk“ und welche einzelnen Ideen für die Gestaltung des Landschaftsgartens lassen sich beim Spazierengehen empfinden und verstehen?
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Die Überformung des Bergparks Wilhelmshöhe 1790 – 1810 und unsere Wahrnehmung des romantischen Landschaftsgartens mit barockem Kern
Landschaftsgarten trifft auf Barock
Foto FS 7/2020