kasselerkunden.de
P r o m e n a d o l o g i e

Spazierengehen
> ist als "Gehen mit Muße für Alle" entstanden, ist eine Kulturelle Errungenschaft,
> initiiert eine besondere Wahrnehmung der Umgebung,
> lässt Gedanken, Ideen, Überzeugungen entstehen und reifen.
> ist Freizeitbeschäftigung, Zeitvertreib, Erholung und Erbauung,
> löst das Bedürfnis ein, sich an der frischen Luft mit Muße zu bewegen,
> stiftet Kontakte und erlaubt es dabei, sich angeregt zu unterhalten.
> veranlasst dazu, ungestört nachzudenken, zu philosophieren.

Spazierengehen ist Gehen mit Muße für Alle
"Mit Muße gehen" ist in der Adelsgesellschaft...
Im Park, im Garten umhergehen ist in der Adelsgesellschaft das Zeichen für

Bürgersleute grenzen sich
noch im ausgehenden 18. Jahrhundert von den gemeinen Leuten im "Mit Muße gehen" ab. Dazu gehört auch das Promenieren.
Müßiggang ist der Vorwurf, nicht korrekt und genügend intensiv zu arbeiten. Über Arbeit würde sich der Mensch schließlich definieren, ebenso durch die Einstellung zur Arbeit (Prothestantische Ethik).
Bürger sind zwar alle, aber nur die gut situierten, die gebildeten, die, die etwas geschafft haben, haben es verdient, können für sich beanspruchen, Muße leben zu können.
Zudem, wo sollen Angehörige der Unterschicht Spazieren gehen?
Die Stadt ist von Maueren umgeben. Für die Unterschichten ist Muße ein Laster, weil diese Muße nicht empfinden können. Aus welchem Grund sollen diese apazieren gehen?

Auf dem Land, da kommt niemand auf die Idee, spazierengehen zu wollen. Man geht aus dem Doirf, um nach dem Vieh, den Feldern zu sehen. Man bringt etwas zum anderen Dorf, in die Stadt...

Ab den 1770er Jahren und ausgeprägt ab 1800 - ein neues Denken und Verständnis kann entstehen, verbunden mit einem Hinausgehen können: Stadtbefestigungen sind überall geschleift. Die Stadt kann sich ausdehnen. Das ist mit einer Öffnung verbunden. Plätze verbinden alte und neue Bezirke. Die Wallanlagen sind zugänglich, begehbar. Der Begriff gehen erhält eine neue Bedeutung.
Begehbar schließt die Möglichkeit ein - das setzt Öffnung und Angebot voraus.
Die fürstlichen Parks werden geöffnet, Bürgerparks entstehen, weiträumige Plätze werden auch auf das Promenieren und Begehen gestaltet.

Ende des 19. Jahrhunderts drückt sich im Sonntagsspaziergang aus, das die Stadtbevölkerung insgesamt am neuen Verständnis - Muße, Spazieren - teilhaben kann. Alle gehören dazu.

Das Hinausgehen schließt jetzt ein, Ausflüge zu unternehmen. Der ÖPNV ensteht, in Kassel 1871. Auch wenn die Fahrt vom Königsplkatz zur Wilhelmshöhe für die meisten Familien zu teuer ist, die Möglichkeit ist Faktum. Es ist ein langer Weg, also ein Weg von Dauer über die Kölnische Straße nach Kirchditmold und weiter Lindenallee hoch zum Bergpark ist um 1900 auch die Möglichkeit zur Teilhabe am Spazierengehen im Park.

in Arbeit
Reden und unterhalten, beobachten, nachdenken und sich in Gedanken "verlieren"
Sich bewegen und sich auf die Umgebung einlassen, sie bewusst wahrnehmen.
Eindrücke auf sich wirken lassen und - diese gedanklich einordnen.
Stadt und Land erkunden, vor Ort Einsichten und neue Sichten gewinnen.


Freie, bearbeitete, gestaltete Natur
Stadt, Wohngebiete...
Verkehr
Mobilität

Spazieren fahren, reiten, gehen

Fußverkehr ist das Zurücklegen von Wegen durch zu Fuß Gehende.
Pferd, Kutsche, ÖPNV, PKW

Strollogy

L
Historischer Spaziergang
Rundgänge
Spaziergänge als Partien

"Spaziergänge hindurch"

Wer geht Spazieren?


Ringsum die Gärten

"Spatzieren" - Texte


Promenadologie
> L. Burckhardt et al.
> Theorie-Stücke
> Begriffe und Listen
> Strukturwandel

Karls-Aue für alle

Schick zur Wilhelmshöhe

Souvenirstücke
in Arbeit
W i s s e n s c h a f t   v o m   S p a z i e r e n g e h e n