Welche Ansicht soll es sein?
Postkarten-Ansichten, Sammlung FS
Theater um die Theater
Gefällige Ansicht aus dem Westen.

Die beiden Fotos von der Orangerie aus verdeutlichen, wie der Bau in den Hang hinunter zur Karlsaue ragt.

Die Flieger-aufnahme, 1936 als Postkarte gelaufen, veranschaulicht die Ausmaße des Gebäudes in Beziehung zum Platz.

Die Eröffnung des preußischen Hoftheaters
erfolgt 1909

Der Kaiser ist anwesend.

Mit 1450 Sitzplätzen ist
es eines der größten deutschen Theaterhäuser.

Der Standort an der Südseite des Friedrichsplatzes verfügt über eine eigene Straßen-bahnhaltestelle.


Kaiser Wilhelm II. wählte für "sein" Theater die Südseite des Friedrichsplatzes. Deshalb musste das Auetor abgetragen werden. Links auf der Postkarte ist der neue Standort zu sehen.Hinter dem Löwen am Treppenaufgang zum Regierungspräsidum für die Provinz Hessen-Nassau.

Das alte Opernhaus wurde abgerissen und machte
1911 dem ersten Casseler Warenhaus Platz, das Kaufhaus Tietz. Besonders
die außergewöhnlich großen Schaufenster lockten zahlreiche Besucher an..
Kassel hatte ein schönes und anerkanntes Opernhaus.
An der Nordwestecke des Friedrichs-platzes stand
es für die Konzeption der großzügigen Platzgestaltung.
Die Oper neben den anderen repräsentativen Gebäuden:
Palais, Kanzlei, Verwaltung, Kommandantur, Gotteshaus, Tor, Bürgerhäuser.
Hier auf dieser Seite, also für die angestrebte differenzierte "Ansichtssache Theater" sind
die Idee und die Gestaltung des Friedrichsplatzes unser zentraler Bezugspunkt.
In der Bombennacht zum 23. Oktober 1943 wurde das Theater schwer getroffen. Es hätte wieder aufgebaut werden können.

Die Erinnerungskultur übergeht
oft, dass das Hoftheater von 1769 die das Stadtbild so sehr prägende Konzeption des Friedrichsplatzes ausdrückt, nicht der Bau von 1909.

Das neue Theater nimmt das klassizistische Ideal der Platzgestaltung wieder auf.

Gut, die Entscheidung für Abriss und Neubau war stark politisch motiviert. Das Preußische Theater stand für eine Vergangenheit Kassels, in der Garnisonen, Rüstungsindustrie und Reichskriegertage auf dem Friedrichsplatz eine große Rolle einnahmen.

Diskussion erwünscht - aber dabei sollten verschiedene Stadtbilder einbezogen werden.

Im Hoftheater (1769), dem preußischen Theater (1909), dem Staatstheater (1959) spüren wir jeweils vermittelte Stadtbilder auf. So können wir gemeinsam "hinter die Fassaden" schauen!

Das Hoftheater (an der Ecke Königsstraße - Opernstraße) wurde 1769 eröffnet. Es war ein in Deutschland anerkanntes Opernhaus. Hier wirkte beispielsweise Louis Spohr (1822 - 1859). Gustav Mahler war hier
Kapellmeister und Hofdirigent (1883 - 1885).

Kaiser Wilhelm II. wünschte sich für Cassel, die Stadt seiner Sommerresidenz, einen prägnanten Neubau für ein Drei-Sparten-Haus. Und es sollte exponiert die gesamte Südseite des Friedrichsplatzes einnehmen. Das Auetor musste weichen. Dessen Mittelteil wurde abgetragen und neben dem Regierungspräsidium neu errichtet.

Realität? .... Ansichtssache? .... Einstellung?
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